Reisebericht

Reisebericht nach Charkiw 13.02. - 19.02.

Unser Verein Perspektive Ukraine e.V. hat im Dezember letzten Jahres die Charity-Aktion #Neuelebenretten gestartet, bei der wir über viele Partner Spenden gesammelt haben, um einem Geburtshaus in Charkiw zu helfen.


Es ist uns immer wichtig, dass Ihre Spende und unsere Hilfe gezielt dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Aus diesem Grund haben sich einige unserer Mitglieder, darunter auch unsere Vereinsvorsitzende, persönlich auf den Weg nach Charkiw gemacht, um unsere medizinischen Hilfsgüter im Wert von über 30.000 € an das städtische Geburtshaus in Charkiw zu übergeben.


Ein Kleinlaster, unser Kleintransporter und ein PKW starteten am 13.02. in Frankfurt mit einem Zwischenstopp bei unseren Freunden von der Initiative FrankfurtforUkraine, die unseren Transport mit Sachspenden erheblich aufgewertet haben. Auf dem Weg in die Ukraine erlebten unsere Mitglieder einen Schreckmoment, als unser Kleintransporter mitten auf der Autobahn in den Notfallmodus geschaltet wurde. Nach einer langen Nacht und mit der freundlichen Unterstützung einer polnischen Werkstatt erreichten unsere Mitglieder zunächst Lemberg, wo sie einen Teil der Sachspenden an lokale Hilfsorganisationen übergaben.

Anschließend fuhren unsere tapferen Fahrer weiter nach Kyiv. Bevor sie dort eine Pause einlegten, passierten sie Orte, deren Namen die ganze Welt kennt: Butscha und Borodyanka. Diese Orte erholen sich nur langsam von den schrecklichen Taten der russischen Invasoren. In Kyiv selbst ist die Stimmung angespannt, aber das Leben scheint Schritt für Schritt weiter zu gehen, unabhängig davon, dass sich die Ukraine insgesamt im Kriegsmodus befindet. Trotz der geringen unmittelbaren Gefahr eines direkten Angriffs russischer Bodentruppen auf die Hauptstadt, gilt auch hier noch eine strenge Ausgangssperre in der Nacht. Nach einer ruhigen Nacht fuhren unsere Vereinsmitglieder in den frühen Morgenstunden weiter nach Charkiw.


In Charkiw wurden unsere Vereinsmitglieder schon sehnsüchtig erwartet. Zuerst ging es in das Perinitalzentrum, wo wir alle nach und nach das medizinische Material auspackten und uns mit dem medizinischen Personal austauschten. Die Oberärztin erzählte uns, dass es in der Millionenstadt zur Zeit viel weniger Geburten gibt. Bei einem Spaziergang durch die Stadt fällt sofort auf, dass die Stadt im Osten hauptsächlich von älteren Menschen und Männern bewohnt wird. Frauen und Kinder sind kaum auf den Straßen zu sehen, ein unheimliches Gefühl für eine solche Großstadt.

Perspektive Ukraine unterstützt seit ihrer Gründung unter dem Projektnamen #nudelnfürcharkiw auch die Suppenküchen in der Region Charkiw. Dafür kauft sie Maisnudeln bei einem lokalen Hersteller und finanziert damit Mahlzeiten für Jung und Alt. Viele tausend Mahlzeiten konnten dank Ihrer Spenden bereits in der Region ausgegeben werden. Unsere Vereinsmitglieder trafen auch zum ersten Mal den Gründer der Maisnudel und besichtigten die Produktionshallen, die trotz täglichem Raketenbeschuss zuverlässig ihre Arbeit verrichten, ein kleines Wunder dort in Charkiw. 

Nach einer Nacht außerhalb der Stadt besuchten unsere Kollegen noch den Stadtteil Saltiwka in Charkiw. Dieser Stadtteil lag mehr als 8 Monate direkt an der Front. Hier ein intaktes Haus zu finden, grenzt an ein Wunder. Hoffnung geben die Bewohner, die sich in kollegialer Zusammenarbeit nicht aufgeben. Ein starkes Zeichen des Mutes in Zeiten der Verzweiflung.


Unsere Mitglieder sind nach einer Woche in der Ukraine wohlbehalten nach Deutschland zurückgekehrt. Sie haben in dieser Zeit gelernt, wie wichtig es ist, den Menschen vor Ort zu helfen. Auch Sie können dazu beitragen, dass die Menschen in der Ukraine diesen schrecklichen Angriffskrieg der Russischen Föderation überleben. Unterstützen Sie unsere Projekte. Falls Sie Fragen zu unserer Tätigkeit haben, schreiben Sie uns bitte per Mail an info@perspektive-ukraine.de

Unsere Bildergalerie von der Reise

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